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ESP-Warnleuchte – Wie schlimm ist es? Lässt sich der Fehler selbst beheben?

ESP-Warnleuchte – Wie schlimm ist es? Lässt sich der Fehler selbst beheben?

Wenn die ESP-Kontrollleuchte im Kombiinstrument erscheint, ist das kein Grund zur Panik, allerdings sollten sich Fahrer dessen bewusst sein, dass das System ausgeschaltet ist. Daher ist Vorsicht geboten. Doch was bedeutet diese gelbe Kontrollleuchte?

Der erste Anlaufpunkt ist die Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Dort wird näher erklärt, was die Kontrollleuchte bedeutet. Allerdings werden dort Fehlerursachen nicht behandelt.

Wenn die ESP-Warnleuchte während der Fahrt blinkt, greifen entweder Traktionskontrolle oder die Fahrdynamikregelung (ESP) gerade aktiv ins Fahrgeschehen ein. Das kann beim Anfahren sein, während mindestens ein Rad zu viel Schlupf entwickelt, bei zu energischer Kurvenfahrt oder in fahrkritischen Situationen wie einem Ausweichmanöver.

Leuchtet das Schleudersymbol dagegen permanent, ist das ESP inaktiv. Entweder auf Fahrerwunsch durch aktive Deaktivierung (teilweise in unterschiedlichen Abstufungen, nicht in allen Fahrzeugen möglich) oder aufgrund eines Fehlers.
Unabhängig von der angezeigten Störung bleibt die Bremsanlage als solches in vollem Umfang funktionstüchtig. Je nach Umfang und Art der Störung können weitere Systeme gemeinsam mit dem ESP ausfallen.


Wenn das ESP leuchtet – Was ist die Ursache?

Es ist schnell passiert: Eine kleine Unachtsamkeit und das rechte Vorderrad kracht unsanft an den Bordstein. Dabei können nicht nur Reifen und Felge Schaden nehmen, sondern auch die Aufhängung oder die Achse. Das kann dazu führen, dass die Achsgeometrie nachhaltig gestört ist. Und zu allem Überfluss steht auch noch das Lenkrad schief.

In diesem Fall müsste – sofern keine weiteren Schäden vorliegen – eine Achsvermessung durchgeführt und gegebenenfalls der Lenkwinkelsensor (LWS) rekalibriert werden.

→ siehe Lenkwinkelsensor kalibrieren

Aber es kommen auch etliche andere Ursachen für das Aufleuchten der ESP-Warnleuchte infrage. Moderne System nutzen eine ganze Armada an Sensoren, um Informationen über Fahrerwunsch und Fahrzustand zu ermitteln.

Bauteile, die bei Defekt die ESP-Kontrollleuchte auslösen können

  • Lenkwinkelsensor
  • Raddrehzahlsensor
  • Gierratensensor
  • Querbeschleunigungssensor
  • ABS-/ASR-/ESP-Steuergerät
  • Impulsring

Um den Fehler verorten und eingrenzen zu können, hilft eine Fehlerdiagnose. Ausgerüstet mit einem OBD-II-Diagnosegerät, der passenden Software auf einem internetfähigen Laptop oder Tablet kann die Suche nach der Ursache beginnen.

  • Das Diagnosegerät wird mit der der Diagnose-Schnittstelle des Fahrzeugs und dem Computer verbunden.
  • Die Zündung einschalten und die Software starten.
  • Nach erfolgter Fahrzeug-Auswahl im Diagnose-Programm wird das OBD-Steuergerät auf abgelegte Fehlercodes geprüft.
  • Vorhandene Fehler werden aufgelistet, der Fehlercode-Text gibt erste Anhaltspunkte, wo ein Fehler zu suchen ist.

Fehlercodes, die Auswirkungen auf die Funktionalität des ESP Einfluss haben, können sein:
  • C0031
  • C0051
  • C0064
  • C0086
  • U0122
  • U0316

Wurde im Rahmen des Fehlerscans etwa der Fehlercode C0037 – Raddrehzahlsensor hinten links festgestellt, liegt die Vermutung nahe, dass der Fehler von diesem Sensor oder einer fehlerhaften Verkabelung des Sensors ausgelöst werden könnte.

ESP leuchtet – Vom Problem zur Lösung

Wenn der ABS-Sensor keine oder unplausible Werte liefert, kann das ESP-/ASR-/ABS-Steuergerät bei einem Fahrzeug mit Hinterradantrieb nicht erkennen, ob beim Anfahren zu viel Radschlupf anliegt. Die Traktionskontrolle erkennt ein durchdrehendes Rad nicht, das System deaktiviert sich, um falsche Regeleingriffe zu vermeiden.

Im Internet lassen sich genügend erste Informationen sammeln und in der Online-Autowerkstatt Ratschläge einholen, die bei der Lösung behilflich sind. Dann gilt es festzustellen, ob der Fehler kabel- oder bauteilseitig verursacht wird.

Da die Prüfung eines Raddrehzahlsensors nur mit einem Oszilloskops durchgeführt werden darf, sollten ausschließlich Erfahrene und Profis den Sensor überprüfen. So ist beispielsweise eine Widerstandsmessung nicht möglich, diese würde den empfindlichen Sensor zerstören.

Aus- und Einbau des Drehzahlsensors ist dagegen nicht sehr kompliziert.
Auf die Hebebühne, Rad demontieren und Steckverbindung sowie Schraube lösen, Sensor abziehen. Vor Installation des neuen Sensors wird der Impulsring inspiziert, alles gründlich gesäubert. Wichtig ist, auf das korrekte Anzugsdrehmoment zu achten.

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